Redaktion
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FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN
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Ausgabe: 90 , Kategorie: Schornsteinfeger
( ARCHIV Ausgabe 90 - 4/2013 ) Nachwuchswerbung beginnt in der KITA
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Zuerst einmal möchte ich mich bei allen Spendern für die großartige Hilfe bedanken. Es ist gut zu wissen, dass der Zusammenhalt zwischen den Schornsteinfegern nicht verloren gegangen ist. Der von mir verwaltete Kehrbezirk befindet sich in Aken an der Elbe. Aken wurde während des Hochwassers in diesem Jahr vollständig evakuiert, sodass es anfangs nicht möglich war, den möglichen Schaden abzuschätzen. Nach Gesprächen mit der Polizei wurde mir dann doch eine Besichtigung der entsprechenden Straßen ermöglicht. Die ersten Einschätzungen ergaben, dass allein in meinem Zuständigkeitsbereich etwa 600 Heizungsanlagen im bzw. unter Wasser standen. Brennstofflager auch für Festbrennstoffe waren geflutet und damit unbrauchbar geworden. Durch Wasserschäden an Gebäuden wurden viele Häuser unbewohnbar. Eine Bungalowsiedlung, die ich betreue, war komplett „untergegangen“. Unter anderem war diese Siedlung unsere Sommerarbeit. Für meinen Mitarbeiter hatte ich so von heute auf morgen keine Arbeit mehr. Was danach passierte zeigte im Zeitraffer, was uns alle in den nächsten Jahren erwartet. Die betroffenen Heizungsanlagen wurden fast komplett auf Brennwerttechnik umgestellt. Da ein großer Anteil der Anlagen nun nur noch alle drei Jahre zu überprüfen ist, bedeutet dieser Umbau einen massiven Abbruch an wiederkehrenden Schornsteinfegerarbeiten. In meinem Fall macht das einen Umsatzeinbruch von über 20.000,– EUR pro Jahr aus. Das wiederum macht eine Vollbeschäftigung eines Schornsteinfegergesellen quasi unmöglich. Diese Heizungsumstellung erfolgt innerhalb der nächsten Jahre in allen Kehrbezirken bedingt durch das Alter der vorhandenen Heizungsanlagen. Darüber hinaus wird der Markt der Schornsteinfegerarbeiten auch durch den Städteumbau, dem Bevölkerungsrückgang und den Wegfall der Lüftungsarbeiten permanent kleiner. Die Anzahl der Kehrbezirke im Land muss dringend dieser Entwicklung angepasst werden. Schon jetzt werden in einem großen Teil der Schornsteinfegerbetriebe keine Gesellen mehr beschäftigt. Die Fachkräfte suchen sich Arbeit in anderen Bundesländern während die Betriebsinhaber versuchen sämtliche Arbeiten allein zu erledigen. Dass diese Entwicklung für das Handwerk schädlich ist, liegt auf der Hand. Die Politik ist aufgerufen, hier gemeinsam mit dem Handwerk nach Lösungen im Interesse der Betriebe, der Mitarbeiter, aber vor allem auch der Kunden zu finden. Frank Zimmermann
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