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Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 87 , Kategorie: Schornsteinfeger ( ARCHIV Ausgabe 87 - 1/2013 )

Das Handwerk

RS || Die Innungsvollversammlung der Thüringer Schornsteinfeger fand am 08. 11. 2012 in den Räumen des AZURIT-Seniorenzentrums in Weimar statt. Es waren wieder zahlreiche Aussteller vor Ort, die ihre Produkte imposant vorstellten. Zum ersten Mal dabei war die Sparkassenversicherung. Durch die Veränderungen der Altersversorgung hatte diese beste Ansätze sich zu präsentieren. Bei der Versammlung wurden zunächst alle Mitglieder und Gäste vom Innungsobermeister Thomas Menge begrüßt. Bei seinen Ausführungen kamen wieder alle aktuellen Themen, wie Schornsteinfegerhandwerksgesetz, neue Bundes-KÜO, Ausbildungskostenausgleichskasse, Bewerbungsverfahren und deren Matrix zur Sprache. Danach wurde von den weiteren Vorstandsmitgliedern ihr Jahresbericht verlesen. Aus dieser Vollversammlung resultierte die Notwendigkeit einer außerordentlichen Neuwahl des Vorstandes und eine Änderung der Satzung der Innung. Diese fand am 07. 02. 2013 in den Räumlichkeiten des Bildungszentrums der Handwerkskammer Erfurt statt. Hier wurde Organisatorisches besprochen, der alte Vorstand entlastet und der Neue gewählt. Dieser setzt sich wie folgt zusammen:
– Alter und neuer LIOM: Thomas Menge
– Vorstand Technik: Ingo Dorn
– Vorstand Bildung: Marco Beierlein (stellv. LIOM )
– Vorstand Öffentlichkeitsarbeit: Rüdiger Speck
– Alter und neuer Kassenwart: Ralf Göring
IOM Thomas Menge erläuterte die weiteren Ziele und Aufgaben einer funktionierenden Innung folgendermaßen. Ich zitiere:
„Mir ist klar, dass die kommenden Jahre für uns als Berufsstand weitere heute noch nicht bekannte Veränderungen mit sich bringen werden. Bereits angesichts der fortschreitenden technischen Entwicklung wird unser Berufsstand mittelfristig auf dem Prüfstand stehen. Davor müssen wir keine Angst haben, denn wir, ausdrücklich spreche ich jeden einzelnen unserer Kollegen an, haben es in der Hand, uns als Gesamtberufsstand durch qualitätsgerechte Arbeit zu empfehlen. Wir müssen weiterhin Neues lernen und dürfen uns nicht verschließen, um den Qualitätsanspruch, den man an unsere Arbeit stellt, dauerhaft erfüllen zu können. Diesen Prozess wird die Innung unter mir begleiten. Derzeit sind wir als hoch organisierter Verband für Politik wie Verwaltung idealer Ansprechpartner und verlängerter Arm für sämtliche Fragen unseren Berufsstand betreffend. Diese Position, eine echte Stärke unseres Handwerks, muss die Innung zukünftig noch mehr für eigene, berufsständische Interessen nutzen und uns als starke und geschlossene Gemeinschaft nach außen gegenüber der Politik präsentieren. Wir müssen uns an unsere eigenen Stärken erinnern und uns dieser bewusst sein. Ein Berufsverband mit ca. 200 Mitgliedern bildet auch ein politisch relevantes Potenzial – und darauf kommt es heute auch an. Ein gutes Beispiel ist mein kurzfristiger Kontakt vor einigen Tagen zum Thüringer Wirtschaftsministerium, um eine Ersatzregelung für die noch immer fehlende Kehr- und Überprüfungsordnung zu schaffen. Die Initiative hierfür ging allein von der Innung nach einem vergleichbaren Vorgehen in Bayern aus und wurde schließlich durch das Thüringer Landesverwaltungsamt als ausführende Verwaltungsbehörde umgesetzt. Eine wesentliche Aufgabe der Innung in der kommenden Wahlperiode sehe ich darin, dass alle Kollegen die im Kehrbezirk bestehenden Aufgaben so erfüllen, dass deren Wiedereinsetzung als Kehrbezirksinhaber keine Qualitätsprobleme entgegen sehen. Hier werden wir ein System entwickeln, welches kurzfristig betroffenen Kollegen hilft, wenn diese das wünschen. Dazu gehören ausdrücklich auch die Kontaktaufnahme mit der jeweils zuständigen unteren Gewerbebehörde und gegebenenfalls eine Mitarbeit bei der Konfliktbewältigung. Ebenso wird die Innung bei Bedarf die Interessen ihrer Mitglieder im Rahmen des Bewerbungsverfahrens in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht vertreten, zudem weitreichende Hilfestellungen bei der Bewerbung selbst anbieten, die jedoch stets auch die Bereitschaft des Kollegen zur Annahme der Hilfe erfordert. Darüber hinaus wird es erforderlich sein, dass sich die Innung künftig in die Konfliktschlichtung zwischen den innungsgebundenen Kollegen einschaltet, die beispielsweise durch eine Überschneidung von Aufgaben über die Kehrbezirksgrenzen hinweg auftreten werden. Auch deshalb ist es wichtig, möglichst eine breite Verbandsstruktur zu erhalten, um mit allen Kollegen im Gespräch zu bleiben. Am Schluss biete ich noch einen Ausblick zur Entwicklung des Innungsbeitrages. Dieser ist in Thüringen seit Jahren stabil und bundesweit vergleichsweise niedrig, auch weil in der Vergangenheit Risiken wie kostspielige Ausflüge in die private Wirtschaft gescheut wurden und sparsam gewirtschaftet werden konnte. Jede Aktivität und Teilnahme an Veranstaltungen kostet Geld, das Für und Wider eines Engagements ist jeweils kritisch abzuwägen. Entsprechend den Vorgaben aus der letzten Innungsversammlung Ende des abgelaufenen Jahres wird der neue Vorstand den Beitrag auf ein einkommensbezogenes Modell umstellen. Dadurch sollen die finanziellen Gewichte der Kollegen differenziert berücksichtigt werden. Eine belastbare Empfehlung konnte angesichts der Kürze der Zeit zwischen den beiden Innungsversammlungen zu dieser Frage nicht erarbeitet werden, steht jedoch in der Vorbereitung auf die nächste Innungsversammlung.“
Zum Abschluss der Veranstaltung wurde der „social day“, der Tag des Schornsteinfegers ausgewertet. Da wenige Kollegen am 22. 10. 2012 öffentlichkeitswirksam auftraten, spendeten sie bereitwillig, um auch dieser Aktion ihren Beitrag zu zollen. Ein stolzer Gesamtbetrag von rund 5.000 Euro wurde dem ZIV zur Verfügung gestellt.