Redaktion
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FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN
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Ausgabe: 39 , Kategorie:
( ARCHIV Ausgabe 39 - 1/2001 ) Mitteldeutsche Handwerksmesse
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Eine neue Möglichkeit zur Untersuchung von Holzasche Einsatzbereich Der EMPA-Ascheschnelltest wurde von der EMPA St. Gallen (Schweiz) unter der Projektleitung von Herrn Dominik Noger entwickelt. Er ist speziell für die Untersuchung von Holzaschen aus Stückholzfeuerungen für naturbelassenes Holz und Feuern im Freien ausgelegt. Für andere Aschen (z. B. aus der Verbrennung von Müll, Braunkohlen usw.) ist der eigentliche Ascheschnelltest nicht geeignet. Dies ergibt sich aus der chemischen Zusammensetzung dieser Stoffe. D. h. dass die entstehenden schädlichen Rückstände entweder nicht Bestandteil der Untersuchung sind oder die entstehende Aschemenge und damit die Schadstoffverdünnung ist zu groß. Für diese Aschen ist die visuelle Beurteilung weiterhin das wichtigste Beurteilungskriterium. Für Deutschland wird zur Zeit die Gültigkeit der zugrunde liegenden Grenzwerte für die Elemente Chlor, Zink und Blei geprüft. Größere Abweichungen sind hier jedoch nicht zu erwarten. Das Einsatzgebiet dürfte in Deutschland in erster Linie der Bereich der Nachbarschaftsbeschwerden (Rauchbelästigungen) sein. Aber auch Untersuchungen auf Wunsch der Betreiber von Stückholzfeuerungen sind denkbar. Das Prinzip Das Prinzip des Ascheschnelltestes ist dreigeteilt: 1. Visuelle Beurteilung des Brennstoffvorrates (wie bisher auch bei Begehungen durch das Umweltamt) 2. Visuelle Beurteilung der Rost- bzw. Feuerraumasche. Dazu wird die Asche in Bezug auf zurückgebliebene Nägel, Schrauben, Kunststoff- und Kartonreste etc. untersucht. 3. Zuletzt wird die Holzasche mit dem eigentlichen Ascheschnelltest untersucht. Mittels chemischer Analyse kann beurteilt werden, ob eine Überschreitung der Grenzwerte für Chlor, Zink und Blei vorliegt oder nicht. Aussagekraft Die Richtigkeit der Ascheschnelltestergebnisse ist, bei richtiger Anwendung, beim Einsatzbereich Holzasche, sehr gut. Somit ist auch die Aussagekraft des Ascheschnelltests fundiert und beweisstark. Um die Aussagekraft des Ascheschnelltests zu ermitteln wurden 123 Holzaschen mit dem Ascheschnelltest untersucht. Die selben Aschen wurden mit chemischen Labormessmethoden untersucht. Die Ergebnisse beider Untersuchungen wurden verglichen und nur eine Ascheschnelltestuntersuchung war fehlerhaft. Bei Anzweifelung eines Ascheschnelltestresultates kann eine umfassende Laboranalyse bei einem anerkannten Labor bei der zurückgestellten Probe durchgeführt werden (siehe Durchführung). Durchführung Bei der praktischen Umsetzung ist die folgende Verfahrensweise denkbar: Bei einer Begehung mit dem Umweltamt infolge von Nachbarschaftsbeschwerden wird wie bisher eine visuelle Beurteilung von Feuerungsanlage, Brennstoff, und Asche (Rückstände) durchgeführt. Als Beweismittel sollten auch Bilder gemacht werden. Sollten diese Beurteilungen keine Hinweise auf Brennstoffmissbrauch liefern, so kann zusätzlich ein Ascheschnelltest durchgeführt werden. Dazu werden zwei Ascheproben a >100 ml, möglichst breit gefächert aus der Feuerstätte entnommen. Die erste Probe verbleibt im Umweltamt, die zweite Probe wird mittels Ascheschnelltest untersucht. Diese Untersuchung kann sowohl vor Ort als auch bei einer zentralen Stelle durchgeführt werden. Zumindest jeder LIV ist im Besitz der dafür erforderlichen Utensilien. Die technischen Landesinnungswarte haben an der erforderlichen Schulung teilgenommen. Die eigentliche Untersuchung soll hier nur kurz beschrieben werden. Als erstes wird die Ascheprobe abgesiebt. Dabei wird noch einmal visuell geprüft, ob „verdächtige“ Rückstände vorhanden sind. Ein Teil der abgesiebten Asche (2,5 g) wird der weiteren Untersuchung zugeführt. Zum Herauslösen von Chlor, Zink und Blei wird der abgesiebten und portionierten Asche Natronlauge zugegeben. Diese gut durchmischte Lösung ergibt dann nach dem filtrieren durch Filterpapier die Prüflösung. In mehreren Schritten wird nun mittels verschiedener Indikatoren die Untersuchung bezüglich Chlor, Zink und Blei geführt. Die Aussagen lauten hier jeweils Überschreitung der Grenzwerte / keine Überschreitung der Grenzwerte. Als Grenzwerte liegen dem Ascheschnelltest folgende Orientierungswerte zugrunde: • Chlor: 2000 mg/kg Asche • Zink: 600 mg/kg Asche • Blei: 100 mg/kg Asche Der gesamte Ascheschnelltest dauert bei einiger Übung ca. 30 Minuten. Die genaue Abwicklung, insbesondere die Finanzierung, ist mit den Umweltämtern abzuklären. Fazit Der Ascheschnelltest hat ein eingeschränktes Anwendungsgebiet (Holzaschen). Desweiteren wird die Gültigkeit der zugrunde liegenden Grenzwerte für Deutschland z. Zt. geklärt. Der Ascheschnelltest hat deshalb nicht die gleiche Beweiskraft wie in der Schweiz. Andererseits bietet der Ascheschnelltest ein kostengünstiges Instrument für den Nachweis des Einsatzes unzulässiger Brennstoffe. Man kann mit dem Ascheschnelltest zwar nicht jeden Brennstoffmissbrauch nachweisen, jedoch kann man bei festgestellten Überschreitungen der Grenzwerte mit Sicherheit davon ausgehen, dass unzulässige Brennstoffe verbrannt wurden. Den Beweis kann man dann mit einer Laboranalyse antreten. TLIW LIV LSA Ingo Wilsdorf
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