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    FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN

Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 75 , Kategorie: Schornsteine ( ARCHIV Ausgabe 75 - 1/2010 )

Neue Öfen braucht das Land?

Leichtbauschornsteine

Einen Schornstein braucht jedes Haus. Seit Planer und Bauherren mehr und mehr auf komplexe Heizsysteme setzen und in vielen Fällen Kamin- und Kachelöfen mit eingebunden werden, kommt dem mineralischen Abgassystem wieder eine höhere Bedeutung zu. Um jeder Heizungslösung gerecht werden zu können, bietet die Schornsteinindustrie eine Vielzahl von Systemen an. In zunehmendem Maße kommt seit einigen Jahren in diesem Marktsegment die so genannte Leichtbauweise zum Tragen. Sie sind eine gute Alternative zu den klassischen, gemauerten Schornsteinen, zeichnen sich jedoch durch wesentliche Vorteile aus. Anhand des Beispieles von einem mitteldeutschen Schornsteinhersteller möchten wir die Montage eines Leichtbauschornsteins vorstellen.
Vielfältige Heizkonzepte
Die Schräder Abgastechnologie aus Badriana bei Leipzig hat sich auf Schornstein-Systeme in Leichtbauweise spezialisiert und bietet mit ihrem „Future Therm“ eine komplette Produktfamilie an. In Verbindung mit Innenrohrsäulen aus Edelstahl stehen Abgasführungen für alle Regelfeuerstätten in ein- und doppelwandiger Ausführung oder auch in LAS-Varianten (Luft-Abgas-Systeme) zur Verfügung. Diese Vielfalt ist erforderlich, da pro Haus immer häufiger verschiedene Wärmeerzeuger und Brennstoffarten zum Einsatz kommen. Für die Grundversorgung wird zumeist eine zentrale Öl- oder Gasheizung eingesetzt, wobei moderne Brennwertkessel heute als Standard gelten. Die Kostensituation auf dem Energiemarkt hat jedoch dazu geführt, dass immer mehr Verbraucher eine zweite, mit Holz zu betreibende, Feuerstätte in die Bauplanung aufnehmen.
Hoher Beliebtheit erfreuen sich beispielsweise Kamin- oder Kachelöfen. Sie stehen für Lebensqualität, schaffen eine behagliche Wärme und verbessern die Wohnqualität in erheblichen Umfang. Speziell in den Übergangszeiten, also im Frühjahr und im Herbst, stellen sie eine sinnvolle Ergänzung des zentralen Heizsystems dar. Mit Holz betriebene Kamin- oder Kachelöfen sparen dann einen erheblichen Teil der fossilen Brennstoffe, die sonst zur zentralen Beheizung benötigt werden. Erforderlich für die Nutzung der alternativen Heizsysteme ist natürlich ein separater für feste Brennstoffe ausgelegter Schornstein.
Der Future Therm von Schräder besteht aus einem Schacht aus 45 mm starken Vermiculit-Wärmedämmplatten, in den wahlweise die Edelstahl-Abgasrohre „Sanro-Aqua“, „Future E“ oder „Future C“ in den Rohrdurchmessern DN 80 bis 300 mm integriert sind. Sein geringes Gewicht entspricht etwa nur ca. 1/3 des Gewichtes eines konventionellen Schornsteins. Ein Abgassystem für Festbrennstoffe mit dem Innendurchmesser von 160 mm hat ein äußeres Schachtmaß von gerade einmal 340 x 340 mm. Es lässt sich einfach transportieren. Für den Handwerker fällt durch den Einsatz der leichteren Werkstoffe die körperliche Belastung bei der Montage wesentlich geringer aus. Vereinfachend wirkt auch die relativ geringe Höhe der einzelnen Elemente von einer Länge bis zu 100 cm. Spezielles Transportgerät oder ein Kran wird zum Versetzen nicht benötigt.
Die Bauteile werden mit Hilfe eines Spezialklebers in Trockenbauweise versetzt. Alle Teile der Schornsteinanlage werden vorkonfektioniert angeliefert, so dass eine unkomplizierte und zeitsparende Montage gegeben ist. Lediglich die Anschlüsse für die Feuerstätten und Reinigungstüren sind vor Ort zu erstellen. Außerdem sind Schrägführungen bis zu 30° zur Senkrechten möglich.
Dieser Fertigschacht eignet sich für den Anschluss an alle Regelfeuerstätten im Über- und Unterdruck. Zur Erleichterung der Montage ist der Schacht einseitig mit einem Federsystem versehen. Die einzelnen Elemente werden auf diese Weise nach dem „Baukastenprinzip“ zusammengesetzt. Sie eignen sich sowohl für den Neubau als auch zur späteren Installation im Gebäudebestand. Durch geringere Abmessungen können sie auch bei beengten Platzverhältnissen installiert werden. In der Regel lässt sich der Schacht einfach auf dem Fundament bzw. auf einer normalen Geschossdecke – auch auf einer Holzbalkendecke - montieren. Spezielle Fundamentierungsarbeiten sind üblicherweise nicht nötig. Da das Future Therm-System die Feuerwiderstandsklasse L 90 besitzt, ist ein zusätzlicher Einbau von Dämmhülsen nicht notwendig. Über Dach stehen spezielle Stülpköpfe zur Verkleidung oder auch doppelwandige Rohrelemente zur Verfügung. Der Hersteller bietet außerdem eine umfangreiche Planungshilfe an.