Redaktion
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FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN
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Ausgabe: 73 , Kategorie: Heiztechnik
( ARCHIV Ausgabe 73 - 3/2009 )
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Reportage
Dass eine OEM-Abgasleitung nicht immer die optimale Wahl ist, zeigt das folgende Fallbeispiel in einem Nürnberger Bürohaus. Der Ersatz durch ein neuartiges Kunststoff-Abgassystem erweist sich in diesem Fall nicht nur als dauerhafter und sicherer, er bietet auch handfeste technische Vorzüge. Da staunte der Kundendiensttechniker nicht schlecht: Anstatt – wie bei Gas-Brennwertkesseln üblich – kaum Rückstände in der Abgasführung vorzufinden, musste er den 90º-Bogen an der Sohle immer wieder auskehren. In der Aluminium-Abgasleitung sammelte sich regelmäßig ein größerer Haufen korrodierter Abtrag an. Vermutlich war das Material mit den wechselnden Temperaturbedingungen und dem sauren Kondensatrückständen im Abgas überfordert. Der Hersteller war sehr um Abhilfe bemüht, aber hier musste ein Austausch der zirka 14 Meter langen OEM-Abgasstrecke durch ein Kunststoff-System empfohlen werden. Das Zusammenspiel zwischen Erdgasgemisch, der Kondensationsmenge, der Regelungstechnik und das unkalkulierbare Betreiberverhalten haben Einfluss auf den PH Wert und die Kondensatmenge, die zu solchen Korrosionen führt. In diesem Fall kam es zu sehr viel Kondensat, die Rücklauftemperaturen der Heizkörper sehr hoch waren.
Die Wahl fiel auf condens blue von Westaflex, das sich nicht nur für den Einsatz im Neubau, sondern auch zur Nachrüstung eignet. Es besteht aus hochwertigem, bis 120 Grad hitzebeständigen PPH-Kunststoff (Polypropylen-Homopolymerisat), der als Erkennungsmerkmal in der Firmenfarbe Blau gehalten ist. Condens blue-Abgasrohre stehen in drei Varianten mit Innendurchmessern von 80 bis 160 mm zur Verfügung: einwandig-starr, einwandig-flexibel und (speziell für den Außenbereich) doppelwandig-isoliert mit Wärmedämmung und einem Außenrohr aus Edelstahl. Im erwähnten Fall konnte die Anlage durch den Einsatz eines Abgassystems mit 80 mm Durchmesser sogar zeitgemäß von rumluftabhängigem auf raumluftunabhängigen Betrieb umgestellt werden. Dafür wurde zunächst das alte Abgasrohr nach oben aus dem dreischaligen Schornsteinschacht (16/16 cm mit innen liegendem Keramikrohr) herausgezogen. Anschließend konnten die einzelnen Elemente des Westaflex condens blue-Systems einfach Stück für Stück in den Schornsteinschacht heruntergelassen und mit einem 90 Grad-Winkel zum Wandanschluss verbunden werden. Abstandshalter gewährleisten den zentrierten Sitz der Abgasanlage im Schacht und verhindern zuverlässig ein seitliches Schwingen des Rohres. Zum Abschluss wurde ein spezieller Regenkragen auf die Schornsteinmündung aufgesetzt, der über den Ringspalt die Verbrennungsluft für das Brennwertgerät regengeschützt einströmen lässt.
Nach wenigen Arbeitsstunden war der Austausch der Abgasanlage erledigt, und der Wärmeerzeuger konnte wieder in Betrieb gehen. Besonders zukunftsfähig erweist sich das condens blue-System durch seine universelle Verwendbarkeit. Da es nicht nur eine Zulassung für einen bestimmten Kesseltyp besitzt, kann es bei einem Tausch der Feuerstätte problemlos mit beliebigen Fabrikaten weiter verwendet werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um ein Gas- oder ein Öl-Brennwertgerät handelt. Die Abgasleitung ist für beide Brennstoffarten geeignet. Autor: Dieter Last
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