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    FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN

Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 65 , Kategorie: Schornsteinfeger ( ARCHIV Ausgabe 65 - 3/2007 )

Generationswechsel

Im Monat Juni fanden die Innungsvollversammlungen der drei Thüringer Innungen statt. Damit ich den Leser nicht langweile, möchte ich nur auf eine näher eingehen. Diesmal soll es die Innung Südthüringen sein.
Herr Innungsobermeister Uwe Nenzel eröffnete mit der Begrüßung aller Anwesenden die Mitgliederversammlung um 10:00 Uhr im BTZ Rohr.
Motto der Innungsversammlung: „Energiesparen mit dem Schornsteinfeger“. Dieses Thema wurde aufgrund der im Frühjahr kostenlos durchgeführten Energiesparchecks an Ein- und Zweifamilienhäusern ausgewählt.
Nach seinem Geschäftsbericht ging IOM Nenzel auf bevorstehende Aufgaben ein. Er sagte: Es ist dringend notwendig, dass das Schornsteinfegerhandwerk seine anstehenden Hausaufgaben erledigt. Außer dem geplanten Innungszusammenschluss gibt es noch sehr wichtige Dinge wie Anpassung der Muster KÜO-Refa an die neuen Sachlagen, Erarbeitung eines neuen Schornsteinfegergesetzes und die rechtliche Begleitung für ein neues Berufsbild sowie die Strategie zur Wirtschaftlichkeit der Betriebe, so OM Nenzel. Wir alle wissen, dass dies eine hohe Herausforderung für unser Handwerk ist.
Neben den einzelnen Geschäftsberichten des Bereiches Bildung, des Qualitäts- und Umweltbeauftragten sowie der Kasse kamen natürlich auch die Gäste aus den Partnerinnungen und aus dem Bereich Politik und Wirtschaft zu Wort.
Gastredner waren:
– OM Thomas Menge, Innung Erfurt
– TIW Innung Unterfranken Ernst Richter
– Landesinnungsobermeister Ulrich Eller
– als Vertreter des ZIV Gunar Thomas
– HWK Südthüringen – Präsident Helmut Adamy
– Haus & Grund Landesverband Thüringen Herr Norbert Bugdol
– Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Infrastruktur Herr Dieter Rötters
– Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt Herr Hirsch
– Leiter des BTZ Rohr Herr Wieber
– SPD-Wirtschaftsausschuss Frau Sabine Doth
Auf die Rede von Frau Sabine Doth möchte ich ein wenig näher eingehen. Frau Doth begrüßte alle Anwesenden, bedankte sich für die Einladung und wies darauf hin, dass der Brandschutz durch die Schornsteinfeger bereits eine wichtige Aufgabe im Mittelalter war. Für die Schornsteinfeger werden wichtige Weichen in der Reform des Schornsteinfegergesetzes gestellt. Kehrbezirke und Kontrollaufgaben werden bleiben und Kernelemente werden bewahrt.
Das Schornsteinfegergesetz wird europarechtlich geändert und eingestellt. Mit Umwelt und Energieeinsparung ergeben sich neue Arbeitsfelder. So können gesetzliche Vorgaben den Energieausweis als wichtige Aufgabe für den Schornsteinfeger als neutralen Berater werden. Durch den Energiepass wird auch die Bauwirtschaft angekurbelt.
Die 1. BImSchV wird in seiner Änderung die Altanlagen nicht wie neue Anlagen behandeln. Durch die Plenarsitzung wurde die Änderung der Thüringer Bauordnung, in Bezug auf die Pflicht von Rauchwarnmeldern, eingebracht. Dies könnte ein neues Aufgabenfeld für die Schornsteinfeger werden. Diese Ausführungen machten natürlich den Kollegen Mut. Es kann ja auch nicht sein, dass gesunde Strukturen einfach ersatzlos gestrichen werden.
Diese Politik wurde ja in der „Wendezeit“ praktiziert, um heute unter einem anderen Namen aus der Taufe gehoben zu werden. Nichts gegen Profilierungsgeilheit, aber nicht auf Kosten eines gesamten Handwerks mit mehreren tausenden Beschäftigten. Deshalb sollte man auch die Vertreter des Handwerks genau anhören! Wir als Schornsteinfeger haben uns immer die Neutralität auf die Fahnen geschrieben.