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FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN
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Ausgabe: 65 , Kategorie: Schornsteinfeger
( ARCHIV Ausgabe 65 - 3/2007 ) Generationswechsel
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Am 26. Juni 2007 trafen sich die sachsen-anhaltischen Schornsteinfeger in Winterfeld zur Mitgliederversammlung. Obwohl in diesem Jahr der Delegiertentag nicht von einem Landesverbandstag umrahmt wurde, konnten als Gast der Präsident des deutschen Schornsteinfegerhandwerks, Hans-Günter Beyerstedt, Ehrenlandesinnungsmeister Manfred Jablonski und Ehrenobermeister Karl-Heinz Kiel, sowie weitere 70 interessierte Bezirksschornsteinfegermeister begrüßen werden. Der Landesinnungsmeister Thomas Keindorf ging in seinem Bericht näher auf den Stand der Umsetzung der Musterkehrordnung in Sachsen-Anhalt ein. Er stellte fest, dass sich das Schornsteinfegerhandwerk durch mehrere Schulungen auf die Einführung der modernen KÜO vorbereitet hat. Nach jüngsten Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium ist jedoch eine Umsetzung zum Januar 2008 nicht mehr absehbar. Ein wesentlicher Aspekt im Berufsbild des Schornsteinfegerhandwerks ist der vorbeugende Brandschutz. Der LIV Schornsteinfeger Sachsen-Anhalt hat sich an einer Aktion des Innenministeriums gemeinsam mit den Feuerwehren und der ÖSA beteiligt, die auf den Einsatz von Rauchmeldern aufmerksam machen soll. Der internationale Tag des Rauchmelders am 13. Juli 2007 soll deshalb zum Anlass genommen werden, um landesweit 1000 Rauchmelder in Kindergärten oder ähnlichen Einrichtungen durch Schornsteinfeger zu installieren. Ausführlich berichtet Keindorf auch über den Stand der geplanten Landesinnung. Dabei bedauert er, dass diese Pläne nun nicht weiter verfolgt werden können. Mit Blick auf die Änderung des Schornsteinfegergesetzes würde eine Veränderung der Strukturen unseres Landesverbandes in Richtung Landesinnung der richtige Weg sein, betont der Landesinnungsmeister. Hans-Günter Beyerstedt, Präsident des deutschen Schornsteinfegerhandwerks, nahm in seinem Grußwort Bezug auf den immer wichtiger werdenden Umweltschutz. Die fossilen Energieträger Erdöl und Erdgas bekommen Konkurrenz: Immer mehr Bauherren und Hausbesitzer entscheiden sich für ein alternatives Heizkonzept und verhelfen damit beispielsweise dem Brennstoff-Klassiker Holz zu neuen Ehren. Dichtauf folgen die regenerativen Energieformen Sonnenenergie und Erdwärme. An diesem Punkt steht jedoch mancher Hausbesitzer vor einer schwierigen Entscheidung. Beratung und Hilfe kann hier der Schornsteinfeger bieten. Für die Sicherheit seiner Kunden zu sorgen und ihn gut zu beraten ist das Ziel der „schwarzen Zunft“. Mit dem Qualitäts- und Umweltmanagementsystem haben wir eine entscheidene Voraussetzung für die Zukunftssicherung unseres Handwerks geschaffen. Sowohl dem Kunden als auch dem Gesetzgeber wird damit die Gewähr für die Zuverlässigkeit der Leistungen des Schornsteinfegers gegeben. Der Schwerpunkt der Berufspolitik liegt derzeit in der geplanten Änderung des Schornsteinfegergesetzes. Hans-Günter Beyerstedt gab einen Überblick über den aktuellen Stand. Nachdem die Umsetzung des modifizierten Schornsteinfegersystems, wie es zur Mitgliederversammlung 2004 in Weimar beschlossen wurde, von Brüssel nicht akzeptiert wurde, hat im Oktober 2006 die EU dann das offizielle Vertragsverletzungsverfahren eröffnet. Der letzte Stand sieht vor, dass ein Vorbehaltsbereich bestehen bleibt und auch Übergangsfristen für das Schornsteinfegerhandwerk eingerichtet werden. Nach dem Willen der EU in Brüssel soll auch die Anlage A und B der Handwerksordnung weiter abgeschmolzen werden. Wir kämpfen für den Erhalt des Schornsteinfegerhandwerks in der Anlage A der HWO aufgrund der besonderen Anforderungen im Brand- und Umweltschutz, d. h. Beibehaltung des Meisterzwangs. Ein weiterer wichtiger Tagesordnungspunkt war die Nachwahl des Berufsbildungswartes/QM/UM-Beauftragten. Hier geht das Land Sachsen-Anhalt neue Wege. Um Kräfte zu bündeln, wurden die Positionen der Berufsbildungswarte in den Vorständen der Innungen eingespart. Diese Tätigkeiten werden nun zentral vom Landesberufsbildungswart abgearbeitet. In den Innungen bleibt noch die Position des QM/UM-Beauftragten für die Organisationsebene. Zum Landesberufsbildungswart wurde der Wittenberger Bezirksschornsteinfegermeister Pitt-Thorsten Streit gewählt. Als sein Stellvertreter erhielt Kai Schoppenhauer aus dem Bördekreis das Vertrauen der Delegierten. Noch vor der Wahl des neuen LBBW bedankt sich Landesinnungsmeister Thomas Keindorf bei Siegfried Hampe, der neun Jahre die Berufsbildungsangelegenheiten im LIV Sachsen-Anhalt geleitet hat. In seiner Dankesrede zog Keindorf einen Bogen über Hampes Berufsweg.
Siegfried Hampe ist seit über 40 Jahren Schornsteinfeger aus Leib und Seele. Nach nur einem Jahr Lehrzeit bei seinem Vater Günther Hampe hat er 1967 in Bernburg die Gesellenprüfung abgelegt. Schon zwei Jahre später erhielt er in Halle den Meisterbrief. Schon immer hat er neben seiner Tätigkeit als Schornsteinfeger ehrenamtliche Aufgaben übernommen. So hat er bis zu seiner Einberufung zum Wehrdienst 1969 als Berufsschullehrer an der Schornsteinfegerschule in Tiefensee junge Menschen zum Schornsteinfeger ausgebildet. Seit dem 01. Juli 1978 ist er Bezirksschornsteinfegermeister in Nachterstedt. Neben seinen umfangreichen Aufgaben im Brandschutz, Umweltschutz und der Energieeinsparung hat er sich immer ehrenamtlich in der Innung beteiligt. So war er viele Jahre als Technischer Innungswart der Schornsteinfeger-Innung Bernburg für die Ausarbeitung neuester technischer Normen zuständig. Von 1995 bis 1998 hat er sich um die Öffentlichkeitsarbeit im Landesinnungsverband des Schornsteinfegerhandwerks Sachsen-Anhalt (LIV) gekümmert. 1998 wurde er zum Berufsbildungswart des LIV gewählt. In dieser Funktion hat er sich um die Weiterbildung der Schornsteinfeger und die Ausbildung der Lehrlinge verdient gemacht. Neutrale Beratung und Hilfe in heiztechnischen Belangen sind neben Brandschutz und Umweltschutz die wichtigsten Aufgaben eines Schornsteinfegers. Für die Sicherheit seiner Kunden zu sorgen und ihn gut zu beraten ist das Ziel der „schwarzen Zunft“. Um diese Vorgaben zu erreichen, hat das Schornsteinfegerhandwerk ein Qualitäts- und Umweltmanagementsystem eingerichtet, das auf der Grundlage der DIN EN ISO 9001:2000 und 14001:2005 erstellt wurde. In Sachsen-Anhalt hat es sich Siegfried Hampe zur Aufgabe gemacht, dieses umfassende Managementsystem umzusetzen und mit Leben zu erfüllen. Neben seinen Aktivitäten im Schornsteinfegerhandwerk ist er aktives Mitglied in der freiwilligen Feuerwehr und im Gemeinderat Nachterstedt. Außerdem engagiert er sich sehr stark im Gemeinschaftsausschuss Seeland und ist Mitglied im Aufsichtsrat der Seeland GmbH. Auf der Mitgliederversammlung des LIV Sachsen-Anhalt in Winterfeld am 26. Juli hat er sein Ehrenamt im Beruf in jüngere Hände gelegt. Der Landesinnungsmeister Thomas Keindorf dankte ihm für seine langjährige Ehrenamtstätigkeit und wünschte ihm für die weitere berufliche und private Zukunft viel Erfolg.
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