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    FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN

Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 38 , Kategorie: ( ARCHIV Ausgabe 38 - 4/2000 )

Renaissance CO2-neutraler Zusatzfeuerstätten

Vor 60 Jahren erblickte in Ostpreußen Manfred Jablonski das Licht der Welt – es war die aufgehende Sonne im Osten. Durch die Kriegsereignisse siedelten die Eltern nach Ostdeutschland um – es war die damalige Sowjetische Besatzungszone, die spätere DDR. Hier in der Altmark, im Ort Boock ließen sie sich nieder. Es waren harte Jahre in der Kindheit und in der Schulzeit. Die Landwirtschaft in dieser Region ernährte die Familie.
Manfred Jablonski erlernte als zweiten Beruf das Schornsteinfegerhandwerk. Nach bestandener Gesellenprüfung wurde in Magdeburg eine Arbeitsstelle angenommen und es begann der berufliche Aufstieg bis hin zum 1. Landesinnungsmeister im Land Sachsen-Anhalt nach der politischen Wende.
Als Vorstandsmitglied in der Gesellenvertretung (OGO) der damaligen Berufsgruppe Magdeburg war er aktiv an der gesellschaftlichen Entwicklung beteiligt. Sein Interesse galt insbesondere der Technik. Mit dem damaligen Techniker Manfred Graf gaben sie das Gespann „Graf-Jablonski“ ab. Der Obermeister Willi Corodonnoff prägte den weiteren Entwicklungsweg und zielgerecht wurde Manfred in die Geschehnisse der Berufsgruppenarbeit eingeweiht. Nach bestandener Meisterprüfung war der weitere Weg geebnet. Unter dem Obermeister Hans Reinecke wurde die Persönlichkeit aufgebaut und für weitere Ziele geformt. Manfred war als Dozent aktiv bei der Handwerkskammer für die Meisterausbildung mit verantwortlich. Viele Kollegen erinnern sich heute gerne an seine Dozententätigkeit.
Die Weiterbildung wurde groß geschrieben. Über die Kammer der Technik wurde die Ausbildung zum Konstrukteur für Feuerungsanlagen erfolgreich abgeschlossen und im Fachunterausschuss Arbeitsschutz war seine Mitarbeit gerne gefragt. Nach der Pensionierung vom Kollegen Corodonnoff wurde der Kehrbezirk in Magdeburg übernommen und es begann eine weitere Epoche im Leben. Als Kollege Hans Reinecke in den Ruhestand ging, wurde Manfred Jablonski Obermeister in der Magdeburger Berufsgruppe.
Die politische Wende in der DDR brachte für den Beruf einen Umbruch. Aus den Berufsgruppen wurden die Innungen und die Umstrukturierung begann. Es war eine Periode des Lernens und Umdenkens gekommen. Mit Unterstützung des Partnerlandes Niedersachsen, namentlich Herrn Hans-Günther Beyerstedt, Herrn Klaus Koschel und Herrn Peter Theißen vom LIV Niedersachsen, von den Obermeistern der Innungen von Stade bis Südniedersachsen wurden die Strukturen übernommen und im Land erst die Innungen und dann der Landesinnungsverband gegründet. Manfred wurde zum 1. Landesinnungsmeister gewählt. Während seiner Amtszeit wurde im Land eine eigene Fachzeitschrift herausgegeben, die heute auf drei Bundesländer ausgeweitet wurde. Er gab grünes Licht für die Schulungshefte, welche bei den Kollegen im Land als Gelbe Seiten der Schornsteinfeger liebevoll genannt wurden. Die Technische Sammelmappe wurde von Niedersachsen übernommen und auf die Gesetzlichkeit unseres Landes umgeschrieben. Es wurde die erste Kehrordnung und Kehrgebührenordnung erarbeitet und im Arbeitsgrundlagenkatalog im Bild und Text dargestellt. Für die Mithilfe bei der Formulierung wichtiger Textpassagen sollte der Name Christian Thomschke aus Langenhagen nicht unerwähnt bleiben. Die ersten Schulungen für die Kollegen wurden durchgeführt, das Prinzip der Kreistechniker eingeführt und der Kontakt zu den Ministerien wurde gepflegt. Hier sei das Wirtschaftsministerium, das Bauministerium, das Umweltminis­terium und das Landesamt für Umweltschutz in Halle erwähnt. Lobenswert war die Zusammenarbeit mit dem Verband der Wohnungsgesellschaften des Landes.
Der Aufbau des LIV als Organisation war nicht einfach, denn es war Neuland und es gab von den sechs Innungen unseres Landes konstruktive Hilfe, wenn es nötig war. Bis zum Jahre 1998 bekleidete Manfred Jablonski dieses Ehrenamt und wurde bei seinem Ausscheiden mit der Goldenen Ehrennadel des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks ausgezeichnet.
Zu seinem 60. Geburtstag war es demnach auch nicht verwunderlich, dass zu diesem Ehrentage seine Magdeburger Kreiskollegen, die Ehren­obermeister Willi Corodonnoff und Hans Reinecke, alle ehemaligen Mitstreiter des alten Vorstandes im LIV mit ihren Ehefrauen und mehrere Landesinnungsmeister mit ihren Ehefrauen, der Vorstand Dokumentation, Peter Brinkmann und andere Honorationen angereist waren, um dem Jubilar alles Gute zu wünschen. In der Laudatio des Herrn Hans-Günther Beyerstedt, Vorstand Finanzen beim Bundesverband des ZIV, waren herzliche Grüße des Bundesinnungsmeisters Eugen Steichele eingebunden mit Worten des Dankes und Anerkennung für die geleistete Arbeit.
Günther Schoppenhauer BSM in Osterburg; ehemaliger Technischer Landesinnungswart