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FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN
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Ausgabe: 59 , Kategorie: Schornsteinfeger
( ARCHIV Ausgabe 59 - 1/2006 ) Schornsteinfeger - die neutralen Experten
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Der Vorstand des Landesinnungsverbands des Schornsteinfegerhandwerks Sachsen-Anhalt hat am 24. und 25. Januar 2006 zu seiner ersten Klausurtagung eingeladen. Ohne Tagesordnung haben die Vorstände der Innungen und des LIV über aktuelle Probleme diskutiert. Änderungen im Schornsteinfegergesetz standen genauso zur Debatte wie Tarifpolitik in unserem Handwerk. Der Landesinnungsmeister Thomas Keindorf machte noch einmal deutlich, dass nicht die Gewerkschaft den Bundesmanteltarifvertrag sowie auch den Zusatztarifvertrag gekündigt hat, sondern beide Verträge wurden von Arbeitgeberseite gekündigt. Auch wenn die Gewerkschaft in Ihrer Zeitschrift behauptet, dass die Forderungen, die sie an die Arbeitgeberseite gestellt hat sehr moderat seinen, kann dies nicht nachvollzogen werden. Lohnsteigerungen von über sechs Prozent sind absolut nicht realistisch. Die Teilnehmer der Klausurtagung haben sich eindeutig gegen eine Lohnsteigerung ausgesprochen. Als Gast der Veranstaltung erläuterte Herr Neumann, Jurist der Handwerkskammer Halle, Besonderheiten im Tarifrecht. So stellte er eindeutig heraus, dass ein Tarifvertrag nach Kündigung weiter wirkt, bis ein neuer Tarifvertrag abgeschlossen ist. Allerdings gilt bei einer Neueinstellung nach Kündigung des Tarifvertrages keine Nachwirkung. Eine ausführliche Diskussion wurde zu den Strukturen unseres Handwerks geführt. Es stand die Frage im Raum, ob es noch zeitgemäß ist, für das relativ kleine Land Sachsen-Anhalt mit zurzeit 254 Betrieben drei Innungen und einen Landesinnungsverband zu unterhalten. Anhand der Zahlen der vorläufigen Jahresrechnung 2005 und Kalkulation 2006 sowie 2007 wurde deutlich, dass diese Strukturen ohne eine Erhöhung der Beiträge nicht mehr finanzierbar sind. Alle Teilnehmer diskutierten offen über die Bildung einer Landesinnung in Sachsen-Anhalt. Der Obermeister der Innung des Schornsteinfegerhandwerks Magdeburg, Uwe Pomplun, machte deutlich, dass die Innung Magdeburg einer Fusion positiv gegenübersteht. Es wurde aber auch die Forderung erhoben, dass für die Kollegen weiter kompetente Ansprechpartner zur Verfügung stehen müssen. Frank Hampe, technischer Innungswart der Schornsteinfegerinnung im KB Halle, machte dies besonders für den technischen Bereich deutlich. Am zweiten Tag der Klausur haben die Ausschüsse Ziel- und Aktivitätenpläne erarbeitet. In einem gemeinsamen Abschlussgespräch stellten die Ausschussvorsitzenden ihre Pläne vor. Als herausragendes Ziel der Obermeister sei hier stellvertretend die Bildung einer Landesinnung spätestens 2011 genannt. Die Vorstandsmitglieder aller Innungen haben dieses Ziel als realistisch und zukunftweisend befürwortet. Jetzt ist es Aufgabe der Obermeister, einen Fahrplan für dieses ehrgeizige Ziel zu erstellen und die rechtlichen sowie auch finanziellen Rahmenbedingungen abzustecken. Erster Punkt des Fahrplans sollte die Information der Kreismeister sein. Kurzfristig wurde deshalb zum 08. Februar 2006 der entsprechende Personenkreis ins Innungshaus nach Egeln eingeladen. Erfreulich war auch hier die positive Resonanz zu den geplanten Veränderungen in der Organisationsstruktur unseres Handwerks in Sachsen-Anhalt.
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