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Redaktion

    FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN

Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 59 , Kategorie: Heiztechnik ( ARCHIV Ausgabe 59 - 1/2006 )

Schornsteinfeger - die neutralen Experten

Holzpresslinge – die kleinen Stäbchen mit der Bezeichnung Pellets erleben angesichts explodierender Preise für fossile Energieträger derzeit einen enormen Boom beim Neubau und bei anstehenden Modernisierungen von Heizungssystemen in Ein- und Zweifamilienhäusern. Architekten und Bauunternehmer sollten sich mit diesem Trend auseinander setzen und ihren Auftraggebern die Vorteile der Technik und die Notwendigkeit zur Kombination mit einem festbrennstofftauglichen Schornstein erklären können.
Lag die Zahl der in Deutschland betriebenen Holzpellets-Heizungen 1999 noch bei etwa 1000, so rechnen Branchenexperten für dieses Jahr mit rund 40.000 Anlagen. Auslöser dieser Entwicklung ist der konstant niedrige Preis von rund 3,5 Cent je Kilowattstunde für Pelletheizungen bei kontinuierlich auf ca. 6 Cent gestiegenen Preisen der Ölheizung (Stand Juli 2005). Auch beim Erdgas ist mit etwas zeitlichem Verzug ein massiver Preisanstieg zu erwarten. Die höhere Investition für Pelletheizungen rechnet sich aufgrund dieser Differenz beim Energieträger schon in einem überschaubaren Zeitraum. Derzeit gibt es für die Anschaffung einer solchen Anlage zudem Unterstützung mit öffentlichen Geldern. Um den Nachschub muss sich der Hausbesitzer nicht sorgen – der nachwachsende Rohstoff Holz ist hierzulande reichlich vorhanden, und der spürbare Ausbau der Pelletproduktionskapazitäten ist schon in vollem Gange. Das hält die Preise stabil.
Wie bei allen Festbrennstoffen benötigt auch der Betreiber ­einer Pelletheizung oder eines Pellet­ofens einen Schornstein zur Abführung der Abgase. Hierbei gilt es für den Planer und Bauunternehmer einiges zu beachten: Am wichtigsten ist, dass der Schornstein für feuchte Betriebsweise ausgelegt ist. In der Vergangenheit war eine feuchte Betriebsweise bei Anschluss von Feuerstätten für feste Brennstoffe nicht notwendig, weil diese Feuerstätten so hohe Abgastemperaturen hatten, dass der Wasserdampf im Schornstein nicht kondensierte. Trockene Betriebsweise war ausreichend und normal. Die feuchte Betriebsweise (FU) war nur notwendig für die Öl- und Gasfeuerstätten mit niedrigen Abgastemperaturen. Die rasche Weiterentwicklung von Feuerstätten für feste Brennstoffe führt nun insbesondere bei Pelletöfen und Pelletheizkesseln ebenfalls zu solch niedrigen Abgastemperaturen mit der Konsequenz, dass im Schornstein Kondensat entstehen kann.
Eine für Pelletwärmequellen geeignete Abgasanlage muss im Hinblick auf die Norm-Entsprechung wie folgt gekennzeichnet sein:
Der Buchstabe „G“ bezeichnet die Anlage als rußbrandbeständig, der Buchstabe „W“ steht für die Eignung in feuchter Betriebsweise und „3“ (Korrosionswiderstandsklasse) bescheinigt die Korrosionsbeständigkeit für gasförmige, flüssige und feste Brennstoffe.
Das neue daran ist die gleichzeitige Eignung einer Abgasanlage für den Anschluss von Feuerstätten für feste Brennstoffe 3 (wozu ein Schornstein rußbrandbeständig sein muss G) und für die feuchte Betriebsweise W. Bisher war die feuchte Betriebsweise W nur für den Anschluss von Feuerstätten für gasförmige und flüssige Brennstoffe geprüft und zugelassen (Korrosionswiderstandsklasse 2).
Die Kombination W und 3 ist für Schornsteine mit keramischen Innenrohren auf Grund der extrem hohen Säurebeständigkeit kein Problem. Die Herausforderung besteht darin, dass die Eigenschaft feuchte Betriebsweise (W) auch nach einem Rußbrand gegeben sein muss (G). Deshalb benötigen die Hersteller für eine GW3-Zulassung drei Prüfungen an einem Prüfschornstein in festgelegter Reihenfolge:
1. thermische Prüfung für Betriebstemperatur T400 (6 Stunden bei 500 °C)
2. Rußbrandprüfung (30 min bei 1000 °C)
3. Feuchteunempfindlichkeitsprüfung

Für feuchteunempfindliche Schornsteine wurden früher die thermischen Prüfungen (Nr. 1 und 2) sowie die FU-Prüfung (Nr. 3) unabhängig voneinander an verschiedenen Prüfschornsteinen durchgeführt. Mit den thermischen Prüfungen wurde die Eignung als rußbrandbeständiger Schornstein für den Anschluss von Feuerstätten für feste Brennstoffe (und trockenen Betrieb) nachgewiesen. Mit der FU-Prüfung wurde die Eignung für den feuchteunempfindlichen Betrieb bei Anschluss von Öl- und Gasfeuerstätten nachgewiesen.
Für den Planer und Bauunternehmer gilt es daher den Markt genau zu sondieren, denn den hier beschriebenen Anforderungen für den Anschluss an Pelletheizungen genügen derzeit nur sehr wenige Hersteller bzw. Produkte, darunter der Absolut-Schornstein von Schiedel. Er besitzt die GW3-Zulassung bereits seit Anfang 2005 und kann darüber hinaus noch mit verschiedenen anderen Vorteilen aufwarten. Es handelt sich um ein zweischaliges System mit keramischem Innenrohr und integrierter Wärmedämmung, eine Hinterlüftung ist nicht notwendig. Der Wegfall des Dämmens spart zudem Zeit bei der Montage. Der Absolut kann in der Version mit Thermo-Luftzug als Luft-Abgas-Schornstein betrieben werden. Zuluft und Abgase werden in einem System, aber baulich getrennt voneinander geführt. Die geringe Grundfläche ermöglicht dem Architekten trotzdem genügend Freiheit bei der Planung und Ausführung. Der Thermo-Luftzug beim Schiedel Absolut ist wie der Abgaszug werkseitig gedämmt und forciert so die Einhaltung der dichten und energiesparenden Bauweise und somit der EnEV. Er vermeidet zudem eine Kaltader im Haus und verhindert Kondensationsbildung am und im Schornstein.
Mehr Informationen erhalten Sie unter www.schiedel.de. 