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Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 37 , Kategorie: ( ARCHIV Ausgabe 37 - 3/2000 )

Drei Landesinnungsverbände - eine Bildungsstätte - eine Fachzeitschrift

Sachsen-Anhalt

Am 24. Mai 2000 fand in Allrode/Harz der zweite Landesverbandstag des Landesinnungsverbandes Sachsen-Anhalt statt. Der LIV Sachsen-Anhalt hat sich nach 1997 zum zweiten Mal dazu entschlossen, die Delegiertenversammlung in Form eines Verbandstages durchzuführen. In seiner Eröffnungsrede stellte Klaus Niemand, Landesinnungsmeister, die wichtigsten Stationen des abgelaufenen Geschäftsjahres vor. Die wichtigste Aufgabe im Jahr 1999 war die Umsetzung einer neuen KÜ-VO/KÜG-VO. Als Grundlage diente die KÜ-VO/KÜG-VO des Bundeslandes Bayern. Wesentlicher Schwerpunkt war die Umsetzung des Positionspapieres im Land Sachsen-Anhalt. Dank des engagierten Einsatzes der Kehrgebührenkommission konnte das Ziel pünktlich zum 01. Januar 2000 realisiert werden. Weitere Meilensteine waren die Durchführung der internen Audits der QM/UM-Maßnahme im LIV und in den Innungen sowie der Beitritt des LIV Sachsen-Anhalt zum Schulverein Sachsen/Thüringen (die Bildungsstätte in Mörtitz trägt jetzt den Namen „Bildungsstätte des mitteldeutschen Schornsteinfegerhandwerks“ e. V.). Positiv ist zu werten, dass bereits mehrere Kollegen den Lehrgang zum Gebäudeenergieberater des Handwerks erfolgreich abgeschlossen haben. Ein wichtiger Tagesordnungspunkt der Delegiertenversammlung war die Wahl des Vorstandes. Die Delegierten sprachen dem bestehenden Vorstand ihr volles Vertrauen aus und wählten die Vorstandsmitglieder für die nächsten fünf Jahre.

Landesinnungsmeister
Klaus Niemand,
Schornsteinfegerinnung Magdeburg
Stellv. Landesinnungsmeister
Thomas Keindorf, Schornsteinfegerinnung im KB Halle/S.
Technischer Landesinnungswart
Ingo Wilsdorf, Schornsteinfegerinnung im KB Halle/S.
Landesberufsbildungswart
Siegfried Hampe,
Schornsteinfegerinnung Magdeburg
Kassenwart Helmut Lorbeer,
Schornsteinfegerinnung im KB Halle/S.
Schriftführer/Öffentlichkeitsarbeit
Torsten Kiel, Schornsteinfegerinnung im KB Halle/S.
Außerdem wurden die Mitglieder der Ausschüsse neu gewählt.
Im anschließenden öffentlichen Teil konnten mehrere Gäste aus Politik und Wirtschaft begrüßt werden. Stellvertretend sei hier Herr Gäbler vom Ministerium für Wirtschaft und Technologie, Herr Albrecht vom Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Herr Ullrich von der Handwerkskammer Magdeburg, Herr Schneider vom Ministerium des Innern, Herr Dr. Ermrich vom Landkreis Wernigerode, Frau Koch und Frau Bernhard von den RP Magdeburg und Halle, Herr Poltersdorf Leiter der Bildungsstätte Mörtitz, die LIM Eller und Buschan aus Thüringen und Sachsen sowie die Ehrenobermeister Jork und Kiel genannt. Hauptreferent des Nachmittags war Herr Schomburg, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU Sachsen-Anhalt zum Thema Veränderungen in Europa – Zukunft des Handwerks. In seiner mit viel Beifall bedachten Rede ging Herr Schomburg auf die Änderungen in dem jetzt freieren Europa ein. Inhaltliche Auszüge:

>>Obwohl Europa in seiner jetzigen Form nur 10% der Weltbevölkerung ausmacht, garantiert der europäische Binnenmarkt sichere Absatzmärkte. Der Euro hat seit seiner Einführung rund ein Viertel eingebüßt. Diese Euroschwäche darf nicht vernachlässigt werden. Die Folge wären Finanzflucht und damit Schwächung der Wirtschaft. Das Handwerk hat auch im vereinten Europa im neuen Jahrtausend goldenen Boden und das gilt auch für Sachsen-Anhalt. Es ist ein sehr wichtiger Ausbildungsbereich für qualifizierten Nachwuchs. Das Handwerk hat die Zeichen der Zeit erkannt. Es müssen alle Chancen ergriffen werden, um international zu bestehen. So ist zum Beispiel das Internet ein Weg, auf den in Zukunft nicht verzichtet werden kann. Ein weiterer Streitpunkt ist der große Befähigungsnachweis. Dieser ist wichtig und erforderlich. So bestehen 80% der Handwerksbetriebe die ersten fünf Jahre ihrer Selbständigkeit. In der Wirtschaft schaffen das nur etwa die Hälfte. Die EU-Regeln haben zur Zeit keine Auswirkungen auf das Schornsteinfegerhandwerk, da es im Auftrag des Staates tätig ist und somit in den jetzigen Strukturen weiter bestehen kann. Das Schornsteinfegerhandwerk agiert als unabhängiger Gutachter ohne ökonomische Zwänge. Die Idee, den Gebäudeenergieberater des Handwerks flächendeckend umzusetzen, ist gut. Sie kann berufsnah durchgeführt werden und trägt zur Sicherung des Schornsteinfegerhandwerks bei. Die Kritik des Schornsteinfegerhandwerks zum fehlenden Vollzug neuer Umweltvorschriften ist berechtigt und muss unterstützt werden.<<

Im Anschluss an den öffentlichen Teil lud der LIV Sachsen-Anhalt zu einem gemeinsamen Abendessen ein.
Torsten Kiel