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Redaktion

    FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN

Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 45 , Kategorie: Heiztechnik ( ARCHIV Ausgabe 45 - 3/2002 )

Wie sicher sind unsere Öl-Tankanlagen?

Interessante Einblicke
in die Produktion eines Specksteinofens

Im August diesen Jahres hatten dreizehn Schornsteinfeger aus Sachsen-Anhalt die Möglichkeit nach Finnland, in das Herstellungswerk der Tulikivi Specksteinöfen, zu reisen. Die Produktionsstätte liegt in Juuka, das ist in Ostfinnland in einem Landstrich der sich Karelien nennt. Bis dahin wusste ich nur, dass Karelien in Russland liegt, aber daran wird deutlich, dass es immer noch geografische Lücken gibt, die aber mit der Zeit geschlossen werden können.
Um nun dort hin zu gelangen, mussten wir, beginnend in Halle, über Flughafen Berlin Tegel nach Helsinki fliegen. Von dort ging es in einem etwas kleineren Flugzeug, eine sogenannte Turboprop-Maschine (Propellermaschine) weiter. Aber auch die brachte uns sicher zum Zielflughafen nach Joensuu. Von dort ging es nochmals 70 km mit dem Bus durchs Land. Also insgesamt von Halle/S. nach Juuka 1800 km. Insgesamt benötigten wir fast 14 Stunden, trotz moderner Transportmittel. Da die Teilnehmer fast ausschließlich Schornsteinfeger waren und diese sind ja bekanntlich ein lustiges Völkchen, wurde die Reise nicht langweilig.
In Juuka wurden wir von der Firmenleitung begrüßt und zu einem fantastisch schmeckenden Abendessen nach finnischer Art eingeladen. Zum Abschluss des Abends wurde ein finnisches Saunabad genommen, um den Körper nach der langen Reise etwas zu erholen.
Am Tag „Zwei“ wurde die Herstellung des Specksteinofens von Beginn an beleuchtet. Wir hatten die Möglichkeit, bei wunderschönen Wetter die enorme Größe des Steinbruchs zur Specksteingewinnung zu erleben. Hier werden, über Tage, mit recht schweren Gerät große Teilstücke aus dem Fels gesägt und in die Produktionshallen gebracht. Im Steinbruch wird bis zu Temperaturen von minus 25 Grad Celsius, also fast das ganze Jahr, gearbeitet. Bei noch niedrigeren Temperaturen wird das Material der Steinsägen zu spröde. Nicht mehr vertretbare Ausfälle des Gerätes machen einen weiteren Abbau unrentabel. Der Nutzungsgrad der abgebauten Steine ist, gegenüber anderen Steinbrüchen, die aus der gewonnenen Steinmenge ca. 3–5% Fertigprodukte herstellen, mit ca. 10% recht hoch. Man hat aber vor ein Werk zu konzipieren, dass diese Rate auf ca. 20% vergrößert. Damit hätte man dann einen in der Welt führenden Ausnutzungsgrad erreicht. Zur Verarbeitung der großen Steinstücke werden riesige Gatter und Steinsägen mit Sägeblättern bis zu 3,0 m im Durchmesser eingesetzt. Es ist schon beeindruckend, wenn man neben einer solchen Säge steht. Staub gibt es eigentlich nicht, da alle Säge- und Stemmarbeiten unter Einsatz von Wasser durchgeführt werden. Wie in allen anderen Arbeitsbereichen findet auch hier die modernste Technik ihren Einsatz. Wir hatten die Möglichkeit, die Produktion von Öfen „von der Stange“ und auch Sonderöfen zu erleben. Bei den in Serie angefertigten Öfen wird, durch den hohen Automatisierungsstand, nur noch mit relativ wenig Arbeitskräften gearbeitet. Aber im Bereich der Sonderanfertigungen gibt es sehr kreative und handwerklich spezialisierte Fachkräfte. Hier werden unter anderen Öfen aus einem großen Stück Felsen hergestellt. Dazu wird der Specksteinklotz aufgesägt und es werden alle notwendigen Züge in den „Felsenofen“ eingebracht. Zum Schluss werden alle Einzelteile wie ein Puzzle wieder zusammengesetzt. Die Fugen werden mit Steinmehl verschlossen. Dadurch erscheint dem Betrachter der Ofen als ein Felsenteil. Fugen gibt es optisch nicht. Es werden Öfen in allen Gewichts- und auch Preislagen von ca. einer Tonne bis hin zu fast zwanzig Tonnen (wohlgemerkt für einen Ofen) hergestellt.
Auch die theoretischen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel die Zulassungsverfahren in den einzelnen Exportländern wurden uns innerhalb eines Seminars vermittelt. Die Specksteinöfen von Tulikivi sind durch eine entsprechende bauaufsichtliche Zulassung vom DIBT Berlin für den Einbau in Deutschland zugelassen. Ähnlich wie in Deutschland stellen auch Staaten wie zum Beispiel Norwegen oder sogar Russland Anforderungen an den Einbau dieser Öfen. Unser Gastgeber hat in allen Staaten, in denen diese Öfen exportiert werden, diese Zulassungsrichtlinien erfüllt. Specksteinöfen sind somit zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten gegenüber den herkömmlichen Speicheröfen geworden.
Die Krönung der Bildungsreise war ein Besuch in der Forschungsabteilung. Hier wurden uns die Testreihen der Feuerstätten, wie zum Beispiel Dauerbetrieb erläutert. Im praktischen Test werden hier die Temperatureinflüsse auf den Schornstein sowie die Emissionswerte der Specksteinöfen ermittelt und bewertet. Die hier gewonnenen Erkenntnisse dienen dem Fachhandwerk zur Beurteilung und Planung der Aufstellungsbedingungen. Außerdem wurde uns ein neuer Feuerrost vorgestellt. Durch die neue Konstruktion soll die Wirkungsweise des Ofens noch verbessert werden. Voraussetzung ist, wie bei allen Feuerstätten, natürlich der richtige Brennstoffeinsatz.
Am Abend konnten wir einige „Spezialfeuerstätten“ aus Speckstein auf die Möglichkeit der Zubereitung von Speisen erproben. Specksteinräucherofen und -grill gaben den selbst zubereiteten Köstlichkeiten eine besondere Note.
Neben den technischen Schulungen wurde den Teilnehmern aber auch finnische Tradition und das Brauchtum, sowie die Geschichte nahe gebracht. Trotz der 500 E Reisekosten, die jeder Teilnehmer investiert hat, wurde von allen eine positive Bilanz gezogen.
Christian Plettner
Pressewart der Innung im Kammerbezirk Halle/Saale