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    FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN

Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 45 , Kategorie: Mängel ( ARCHIV Ausgabe 45 - 3/2002 )

Wie sicher sind unsere Öl-Tankanlagen?

Satirischer Kommentar

Hochwasser – das Schreckenswort des Jahres. Hunderte Barrel Heizöl fließen durch die Flüsse zurück in die Weltmeere, ihre alte Heimat. Geblieben sind uns Spuren an den Kellerwänden, in den Straßen, in Lebensmittelgeschäften, im Grundwasser, auf Kinderspielplätzen . . .
Im Ausschließen der Eventualität solcher Umweltkatastrophen hat man sich bei der Sicherheit von Tankanlagen selbst übertroffen um nicht zu sagen verkalkuliert. Wie lange propagiert das Schornsteinfegerhandwerk schon die dringende Notwendigkeit einer wiederkehrenden Überprüfungspflicht von Heizöllagerstätten? Die billigste Aufstellvariante, die einwandige freistehende Tankbatterie in einer meist vom Betreiber selbst errichteten massiven und dreimal ausgepinselten Wanne, wurde nun zur Falle. Tanks machten sich sprichwörtlich auf die große Reise. „La Paloma . . .“
In Hochwassergebieten an der Mosel, am Rhein und an der Donau würde doch niemand einen nicht gegen Aufschwemmen gesicherten Tank einbauen?! Warum sind Tanks nicht generell gesichert? Muss es denn immer Hochwasser sein? Kann denn nicht auch im Urlaub ein Rohrbruch den Keller überfluten?
Aber was nützt eine generelle Vorschrift, wenn deren Vollzugsüberwachung ausbleibt? Entbürokratisierung und Vereinfachung des Baurechts sind populäre Schlagworte der Politik. Als würde die Verkürzung von Bearbeitungszeiten im Baugenehmigungsverfahren mehr Bautätigkeiten fördern. Als würde die Liberalisierung von Sicherheitsvorschriften noch mehr Bautätigkeiten fördern. Früher, ja früher, da dienten Baugesetze zur Sicherheit der Bürger. Heute wird genau dieser Hintergrund vergessen. Baugesetze mutierten zu Hinderniszäunen. Wir liberalisieren Vorschriften, die aus Erkenntnis zum Schutz der Bürger erlassen wurden. Machen wir es damit dem Bürger leichter? Heute passiert doch nichts mehr. Das Feuer brennt nicht mehr so heiß, das Wasser ist nicht mehr so nass, der Mensch wird zunehmend resistenter gegen Abgase. Wir sollten aber nicht vergessen, dass wir heute so sicher leben, weil in der Vergangenheit Vorschriften eingehalten werden mussten. Nur weil deshalb nichts mehr passiert, sind die Vorschriften doch nicht unsinnig. Der Mensch begreift immer erst dann, wenn im wahrsten Sinne des Zeitgeschehens sein eigenes Kind im Brunnen ersäuft. Wieso kann es denn nicht schwimmen? Weil lange keines ertrunken ist, lernt keines mehr schwimmen. Vorsorge war schon immer besser als Fürsorge. Aber Vorsorge heißt auch Bürokratie. Aber Bauabnahmetätigkeiten und regelmäßige Kontrollen bedeuten auch Sicherheit. Kein Auto darf heute ohne Hauptuntersuchung fahren. Stehen darf es dagegen schon, aber Häuser fahren ja auch nicht. Unsere Mobilitätsgesellschaft verliert zunehmend den Blick für alles nicht Mobile. Was sich nicht bewegt, gefährdet demnach niemanden.
Mal ein Beispiel: Würde die Verringerung von Geschwindigkeitsbegrenzungen in Deutschland nicht auch vielen Autofahrern die Fahrt erleichtern? Würde eine Vereinfachung unserer Straßenverkehrsordnung auf wenige Sätze wie rechts vor links nicht ausreichen? Wäre das Parken auf der linken Fahrbahn einer Schnellstraße für den Fahrer beim Aussteigen nicht ungefährlicher? Mit der Abschaffung von Hinweisschildern könnte man die äußerst lästige Vollzugsüberwachung einstellen. Das wäre ein großer Schritt zur Entbürokratisierung. Weniger Hinweisschilder, weniger Vergehen, weniger Radarfallen, weniger Raser? Würde folglich mit der Vereinfachung unseres Straßenverkehrsrechts eine Zunahme des Verkehrs eintreten? Würden dadurch mehr Autos gekauft werden? Würden die Bürger ihre Autos jetzt schneller kaufen? Tritt dadurch ein Wirtschaftswachstum ein? Die Antwort liegt wohl im Praxisversuch? Dieser Vergleich hinkt keineswegs, aber leider kennt nicht jeder alle Baugesetze und vor allem deren tieferen Sinn. Wie viel Betreiber von Öllagerstätten haben diese wirklich abnehmen lassen und lassen sie regelmäßig überprüfen? Wie viel Schutzanstriche von Ölwannen sind durch den darunter aufblähenden Putz feuchten Kellermauerwerks undicht?
Es soll nicht der Eindruck erweckt werden, dass Öllagerstätten unsicher sind – nein. Öllagerstätten sind sicher, wenn sie sicher eingebaut und regelmäßig geprüft werden.
Aber der pflichtbewusste in allen Fachkenntnissen bewanderte Staatsbürger wird’s schon richtig machen. Belasten wir ihn nicht auch noch mit überzogenen Kontrollmechanismen. Jetzt nach dem Schaden errichten alle neue sichere Öllagerstätten mit Aufschwemmschutz – egal ob es noch einmal Hochwasser gibt. Und das aus voller Überzeugung, dass Vorsorge besser als Fürsorge ist.
Ist es nicht beruhigend, alles getan zu haben, statt auf die Unwahrscheinlichkeit zu vertrauen?
PS: In zehn Jahren aber kann sich niemand mehr an solche Gefahren erinnern und wir liberalisieren erneut unsere Sicherheitsvorschriften.

Sven Schoppenhauer,
Redakteur