Redaktion
|
FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN
Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)
|
|
|
Ausgabe: 42 , Kategorie:
( ARCHIV Ausgabe 42 - 4/2001 ) Internationales Treffen in St. Maria Maggiore
|
Perfektes Zusammenspiel
Mit veränderten Heizgewohnheiten, zunehmendem Umweltbewusstsein und der bevorstehenden Energieeinsparverordnung (EnEV 2000) werden sich die Ansprüche an ein modernes Heizkonzept grundlegend neu orientieren. Neben einem erhöhten Komfort in der Bedienung möchte der mündige Verbraucher von heute auch die Art der Beheizung sowie die eingesetzten Energieträger selbst wählen können. Nachdem es lange Jahre nur darum ging Wohneinheiten möglichst einfach (und billig) mit kompakter Anlagentechnik auszustatten, zeichnet sich seit geraumer Zeit ein neuer Trend in der Branche ab. Eine Vorreiterrolle ist hier zweifellos der Nutzung von Solarenergie zuzuschreiben. Während 1992 etwa 90.000 m² Kollektorfläche in Deutschland installiert wurden liegt das Niveau heute bei über 400.000 m² pro Jahr. Unterstützt durch zahlreiche Informationskampagnen und Förderprogramme des Bundes, der Länder und Gemeinden sowie einiger Energieversorger ist zu erwarten, dass sich dieser Markt in den nächsten drei Jahren nahezu verdoppeln wird. Der Verbraucher ist also nicht nur umweltbewusster geworden, sondern hat auch die Freude an der modernen Heizungstechnik wiederentdeckt. Untermauert wird diese Entwicklung von den aktuellen Absatzzahlen der Feuerstätten, die mit festen Brennstoffen betrieben werden. Neben fest eingebauten Kachelöfen und Kaminen gewinnen mobile Kaminöfen aufgrund ihrer variablen Einsatzmöglichkeiten zunehmend Marktanteile. Zur Romantik des offenen Feuers verbreiten sie eine besonders angenehme Strahlungswärme. Klassische Modelle (sog. Schwedenöfen) werden ebenso erfolgreich angeboten wie hochwertige Designvarianten. Die Feuerstätten arbeiten in der Regel stromlos und lassen sich so auch im Notfall einsetzen. Etwa 81% aller Kachelofenbesitzer geben an, die Feuerstätte vornehmlich in der Übergangszeit als Zusatzheizung zu nutzen. Ein Schornstein muss drin sein Voraussetzung für die Realisierung individuellen Heizkonzepte ist das Vorhandensein einer mehrzügigen Abgasanlage. Als langlebiges aber flexibel einsetzbares Bauteil bietet der dreizügige Schornstein alle Vorzüge für die zeitgemäße Wärmeversorgung in Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Anwendungsmöglichkeiten lassen sich wie folgt darstellen: 1. Zug: Nutzung der Strahlungswärme Anschluss von Feuerstätten für Holzfeuerung. 2. Zug: Nutzung modernster Heizungstechnik Betrieb von Niedertemperatur- und Brennwerttechnik mit allen Brennstoffen zur zentralen Beheizung. 3. Zug: Nutzung der Sonnenenergie Als Installationszug für die Leitungen der Solaranlage. In einem weiteren Zug des Multifunktionsbauteils Schornstein lassen sich weitere Installationsleitungen oder Zu- und Abluftsysteme verlegen. Die Kombination von Solarenergie und Holzverbrennung mit einem moderner Wärmeerzeuger schafft einen Versorgungs-Mix, der besonders energie- und umweltschonend ist. Für den Hausbewohner bedeutet dies ein hohes Maß an Sicherheit und Kostenbeweglichkeit, da der jeweils günstigste Energieträger genutzt werden kann. Während in der kalten Jahreszeit der Kamin- oder Kachelofen die Heizungsanlage unterstützt, sorgt die Solaranlage im Sommer für warmes Brauchwasser. Mehrwert für Alle Neben Komfort und Wohnbehagen berücksichtigt das Konzept ökologische sowie ökonomische Aspekte in idealer Weise. Das damit verbundene Investitionsvolumen übertrifft zwar die Ausgaben für ein wandhängendes Heizgerät, versorgt ein Gebäude aber über das ganze Jahr hinweg mit dem optimalen Wärmebedarf. Darüber hinaus sichert die Kombination aus Heizungs-, Solaranlage und Festbrennstoff-Feuerstätte zahlreiche Wartungs- und Serviceaktivitäten. Die Besitzer derart hochwertiger Heizungsanlagen schätzen die Beratung durch den qualifizierten Fachmann. Das schafft eine starke Kundenbindung auf persönlicher Ebene, die das Handwerk in Zukunft mehr denn je benötigen wird. In Zeiten, in denen dem Heizungsbauer seine klassischen Kundendienstleistungen zunehmend durch Energieversorgungs-Unternehmen oder andere Komplettanbieter streitig gemacht werden, ist es ratsam ein besonderes Augenmerk auf die Durchsetzung individueller Heizkonzepte zu richten. Fazit: Die klassische Abgasanlage in mehrzügiger Bauweise bietet Nutzen für alle Beteiligten. Individuelle Wünsche des Verbrauchers lassen sich mit ihr ebenso berücksichtigen, wie spätere Anpassungen der Heizungsanlage an den Stand der Technik. Auch wenn mit Einführung der neuen Energieeinsparverordnung (EnEV 2000) der Raumwärmebedarf auf Werte zwischen 70 und 20 kWh/m²a sinkt, sollte auf ein modernes Schornsteinsystem im Haus nicht verzichtet werden. Mit dieser Multifunktionsanlage kann das Handwerk seinen Kunden auch zukünftig die Unabhängigkeit in allen Energiefragen versichern.
|
|
|
|
|