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    FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN

Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 42 , Kategorie: ( ARCHIV Ausgabe 42 - 4/2001 )

Internationales Treffen in St. Maria Maggiore

Handwerker in örtlichen Bereichen, die sich im 12. Jahrhundert von der Hofhörigkeit befreiten und bald neben den Patriziern zu den Trägern der mittelalterlichen Städte wurden, waren Zünfte. Unter ihrer Regide wurden streng geschriebene Satzungen – wie Zunftbriefe, Zunftrollen ausgegeben und sie bestimmten die Meister und Lehrlingsausbildung. Der Zerfall der Stadtwirtschaften und schließlich die aufkommende Industrialisierung führten seit dem 16. Jahrhundert zum Rückgang, der mit Aufhebung ihrer Vorrechte durch die Gewerbefreiheit 1791 in Frankreich und 1869 im Norddt. Bund endete. In der heutigen Zeit werden die Aufgaben von den Innungen und den Handwerkskammern wahrgenommen.
Gilden, außer denen nun die Zünfte im Handwerk auch zählen, waren der Zusammenschluss von Personen im Mittelalter zur Wahrung gemeinsamer Interessen auch Kaufleute (Hanse), Bauern oder aus religiösen Motiven Bruderschaften ...
Auch wenn heute die damaligen Formen nicht immer vergleichbar sind, das Handwerk immer wechselnden Zeitepochen unterworfen war, so kann man eine Renaissance der Zünfte voraussehen.
Das beste Beispiel – und heute – ist, dass die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, ein eigenes Referat „Freie“ einrichtet, um sogenannte „Microunternehmer“ zu organisieren, als Selbstständige aber ohne Mitarbeiter. Durch die Privatisierung staatlicher Leistungen wird ein Bedarf von Selbst­ständigen entstehen. Wenn nun in vielen Bereichen von New Economy gesprochen wird, so sind es qualifizierte Freiberufler, die sich in der heutigen schlechten Konjunktur, in gildenähnlichen Foren neu organisieren werden, um in gleichen Arbeitsgebieten zu mehr Sicherheit zu finden. Die derzeitige Rezession in der Wirtschaft hat Ursachen in der müden Reformierung alter Strukturen, wobei der Schornsteinfeger, der zu einem alten – aber immer modernen und zeitgemäßen – Handwerk gehört, die überaus positiven Voraussetzungen nicht verstreichen lassen sollte.
Für den Schornsteinfeger bedeutet dies, dass man in der Zukunft immer mehr Berater und Kontrolleur sein wird. Kontrolleur noch im Besonderen, denn gerade Pfusch und Nichteinhaltung von Standards am Bau hat zur Zeit goldenen Boden, was nicht zuletzt selbst viele Prüfingenieure bemerken. Dies setzt für uns voraus, dass eine neue Qualität der Informationssysteme, der kommunizierenden Vernetzung zu einem neuen Anspruch anwendungsfreundlich geführt werden muss. Das beste Beispiel sehen wir jetzt schon in den Strukturierungen unserer Softwareprogramme, die innere Vernetzung zwischen Datenprogramm und TIS (Technischen Nachschlagwerk) und besonders, um immer auf dem neues­ten Stand zu sein, die Vernetzung mit dem betreffenden Anbieter bietet immer weitere Möglichkeiten.
Die Entwicklung zu einer Wissensgesellschaft hat längst begonnen und wird diejenigen zum Erfolg verhelfen, die frühzeitig nicht nur die Tendenzen erkennen, sondern sich den gestellten Anforderungen konsequent stellen. Der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften und flexiblen Aufgaben wird stetig wachsen. Den ersten Schritt haben viele Schornsteinfeger – und besonders in Thüringen, auch Gesellen, dazu mein besonderer Respekt im Bereich Erfurt – mit ihrem Abschluss als Gebäudeenergieberater im Handwerk getan. Hiermit ist unserem Beruf eine weitere neue Identität gegeben. Unbedingt wichtig ist nun aber auch, dass die Auszubildenden (Lehrlinge) in der dualen überbetrieblichen Ausbildung, schon die Fähigkeiten vermittelt bekommen, komplex zu denken, um Strukturprobleme nicht nur eines Sachgebietes zu begreifen, sondern dass sie sich weiter befleißigen, ggf. Programme, Analysen, Belegarbeiten zu Energiesparmaßnahmen erarbeiten, dass sie selbst weiter ein umfangreicheres Wissen aneignen können. Es muss hinterfragt werden, wie man gewonnene Daten in Wissen verwandelt, dieses Wissen anwendbar macht und wie daraus Wertschöpfung zum Ansehen unseres Berufes weiter geschaffen wird. Die Investition in die Ausbildung bekommt eine neue Qualität und sollte keines Aufschubes bedürfen.
Durch eine strikte Einhaltung des Qualitäts- und Umweltmanagementsys­tems nach DIN EN ISO 9001 und DIN EN ISO 14001, einem einheitlichen äußeren Auftreten, einem Ausmerzen von Bündnissen der Mittelmäßigkeit wird für weitere Aufgaben die Kundenbindung und -dialog zu einer neuen Qualität führen.
Wir sprechen von Globalisierung und es gibt nicht wenige, die haben Angst vor einem vereinigten Europa. Die Zukunft gehört schon in Anbetracht der über 500-jährigen kulturellen Entwicklung, Erfahrung und Individualität dem Schornsteinfeger. Die zur Zeit bestehenden Vorteile dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die Welt verändern wird und andere Zünfte & Gilden auch ihre Markenzeichen setzen werden.
Frank Dübener