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    FACHZEITSCHRIFT DER SCHORNSTEIN

Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 48 , Kategorie: Heiztechnik ( ARCHIV Ausgabe 48 - 2/2003 )

Designstudie Kamin

Interview mit Dr. Heinrich Göddeke, einem Experten in Sachen Feuerungs- und Abgastechnik
Kamineinsätze werden seit Jahren im Bereich der Rauchgasführung als sogenannter Gussdom oder in Form einer Stahlhaube hergestellt. Beide Varianten stoßen sowohl bei Produzenten als auch in Verarbeiterkreisen auf Gegenliebe oder konsequente Ablehnung. Die Meinungen der Fachwelt gehen hinsichtlich der Vor- und Nachteile stark auseinander. Bahnt sich ein „Glaubenskrieg“ an? Wir sprachen mit Dr. Heinrich Göddeke, einem Experten in Sachen Feuerungs- und Abgastechnik, über die aktuellen Trends und mittelfristigen Perspektiven im diesem Marktsegment. Außerdem wollten wir wissen, ob es nur psychologische Gründe oder auch wirkliche Fakten sind, die für die eine oder andere Lösung sprechen.
Der Schornstein: Kamineinsätze aus Guss und Stahl haben sich seit vielen Jahren in der Praxis bewährt. Ist die Diskussion um den Einsatz der verschiedenen Werkstoffe überhaupt sinnvoll?
Dr. Heinrich Göddeke: Ja und nein. Ich erkenne gewisse Parallelen zur Materialdiskussion in der Heizungsbranche. Auch dort wurde jahrelang darum gestritten, ob Stahlheizkessel oder Wärmeerzeuger in Gliedergussbauweise die besseren Wärmeerzeuger sind. Heute stellt sich diese Frage kaum noch. Führende Hersteller bieten sogar beide Werkstoff-Varianten in verschiedenen Baureihen an. Die „Glaubensfrage“ hat sich damit weitgehendst erledigt. Andere, wichtige Themen stehen heute im Vordergrund.
Der Schornstein: Gibt es Bereiche, in denen Sie Gussprodukte gegenüber Stahl im Vorteil sehen?
Dr. Heinrich Göddeke: Man geht bei Gussprodukten traditionell von einer hohen Lebensdauer aus. Ich kann in Bezug auf die Haltbarkeit heute aber keine wesentlichen Vor- oder Nachteile zugunsten eines Herstellungsverfahrens mehr erkennen. Das viel genutzte Argument der besseren Korrosionsbeständigkeit hat bei richtiger Verarbeitung des Stahlblechs in der Praxis kaum Bestand. Handwerker können sich in diesem Zusammenhang auf die bundesdeutschen Prüfkriterien verlassen.
Der Schornstein: Wie sind die beiden Verfahren hinsichtlich der Faktoren Bruchverhalten und Reparaturmöglichkeiten zu beurteilen?
Dr. Heinrich Göddeke: Das Gewicht eines Gussdoms ist i.d.R. höher als das einer Stahlhaube. Die Bruchgefahr ist bei unsachgemäßer Handhabung oder mangelhafter Verpackung entsprechend größer. Sollten aus diesen Gründen oder zu einem späteren Zeitpunkt Instandsetzungsarbeiten notwendig werden, bieten Kamineinsätze aus Stahlblech aus völlig anderen Gründen Vorteile für den Handwerker. Sie lassen sich problemlos mechanisch bearbeiten oder auch schweißen.
Der Schornstein: Spielt das Wärme-Speicherverhalten bei Kamineinsätzen heute noch die entscheidende Rolle?
Dr. Heinrich Göddeke: Ich denke nicht. Wir müssen davon ausgehen, dass wir es zukünftig mit einer zeitgemäßen Bauweise nach EnEV-Standard zu tun haben. Der Wärmebedarf ist dementsprechend gering und die Heizleistung sollte zeitnah zur Verfügung stehen. Optimierte Feuerraumkonstruktionen und eine gute Wärmeabgabe der Kons­truktion sind heute die wesentlichen Merkmale wirtschaftlich arbeitender Kamineinsätze. Ihr Speicherverhalten ist somit zweitrangig.
Der Schornstein: Gibt es Unterschiede bei der Rauchgasführung und/oder in der Strömungsgeschwindigkeit?
Dr. Heinrich Göddeke: Die gibt es sicherlich. Bei der Verwendung der verhältnismäßig dünnwandigen Stahlhauben werden dem Abgasmassenstrom nur geringe Wärmemengen entzogen. Die optimale Betriebstemperatur wird innerhalb kürzester Zeit erreicht und das Auftriebsverhalten entsprechend stabilisiert. Aus diesem Grund werden in der Schornstein- und Abgastechnik schon seit geraumer Zeit dünnwandige Werkstoffe bevorzugt.
Der Schornstein: Wie sind die Herstellungskosten der einen oder anderen Variante zu betrachten, wenn man von einer industriellen Fertigung ausgeht?
Dr. Heinrich Göddeke: Diese Frage ist für mich zweitrangig. Viel entscheidender wird zukünftig die Flexibilität sein. Kunden wünschen sich immer häufiger Feuerstätten, die ihre Individualität zum Ausdruck bringen. Der erfolgreiche Verarbeiter wird darauf reagieren und die passenden Angebote unterbreiten. Kamineinsätze müssen sich demzufolge den Wärmeerzeugern anpassen und nicht umgekehrt.