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Pressedatenbank(Sie befinden sich im Archiv unserer Zeitschrift)

Ausgabe: 42 , Kategorie: Schornsteinfeger ( ARCHIV Ausgabe 42 - 4/2001 )

Internationales Treffen in St. Maria Maggiore

Wie in jedem Jahr, so fand auch in diesem Jahr am 1. Wochenende im September das internationale Schornsteinfegertreffen im Norden Italiens, im schönen Städtchen Santa Maria Maggiore statt. In diesem Jahr wurde das 20. Treffen der „Schwarzen Zunft“ gefeiert.
Zu diesem Ereignis hatte die Innung Magdeburg einen Bus bestellt und 26 Kollegen, zumeist mit ihren „besseren Hälften“, fuhren am 30. August in Richtung Süden.
Eine Zwischenübernachtung in Feldberg-Bärental, in der Nähe des Titi­sees sorgte dafür, dass die Fahrt nicht zu anstrengend wurde und alle mög­lichst stressfrei zu den Feierlich­keiten gelangten. Am nächsten Morgen ging es nach einem erholsamen Schlaf und einem ausgiebigen Frühstück weiter in Richtung Largo Maggiore. Die Uferstraße bescherte uns in der Schweiz und in Italien faszinierende Blicke auf den See und die herrliche Natur. Auch der Weg ins Landesinnere über Domodossola ins Valle Vigezzo – das Tal der Maler – hatte viele einmalige Aussichten zu bieten.
Unser Quartier für die Feierlichkeiten hatten wir im Städtchen Re im Hotel Casa Barbieri aufgeschlagen. Aber der Tag war noch lang und so konnten wir noch das Städtchen Santa Maria Maggiore erkunden oder einfach in Straßenbistros ein Bier, Wein, Capuccino oder Eis genießen.
Um 19.00 Uhr wurde im Theatro Comunale das Theaterstück „Ein kleiner Schornsteinfeger rettet den König zu Frankreich“ aufgeführt. Alle Gäste des voll besetzten Hauses konnten der Geschichte gut folgen, denn die „Schauspieler“ sprachen zwar italienisch, aber die Handlung wurde in Deutsch, Englisch und Französisch kommentiert. Den Darsteller des kleinen Schornsteinfeger konnte jedoch jeder auch ohne Kenntnis der italienischen Sprache verstehen, denn er spielte einfach köstlich in Gestik und Tonfall.
Nach dieser gelungenen Veranstaltung hatten die Gäste die Möglichkeit das Buch von Benito Mazzi „Hunger, Ruß und Kälte – Der große Roman der Schornsteinfeger“ zu erwerben. Auch hier hatte es der Heimatverein verstanden, das Buch in mehreren Sprachen anzubieten.
Zurück in Re wurde nach einem guten italienischen Essen in gemütlicher Runde noch ein Schwätzchen gehalten und ein guter Tropfen getrunken, bevor der Kopf zur Ruhe gebettet wurde.
Am Sonnabend ging es ausgeschlafen und durch ein gutes Frühstück gestärkt nach Malesco. Dort versammelten sich die Schornsteinfeger aus aller Herren Länder am Denkmal des kleinen Spazzacamino. Kollegen, die bereits am Schornsteinfegertreffen teilgenommen hatten, entdeckten bekannte Gesichter aus Schweden, Dänemark oder den verschiedenen Regionen Italiens. Viele Schornsteinfeger, die bereits als einzelne Vertreter eines Landes in vergangenen Jahren mit gefeiert hatten, brachten ihre Kollegen mit. Viele Berufskollegen waren jedoch zum ersten Mal angereist – so war in diesem Jubiläumsjahr Frankreich das erste Mal dabei.
Nach der offiziellen Eröffnungsrede war der Andrang am Denkmal groß, denn alle Gruppen wollten sich dort mit ihrer Innungsfahne ablichten. Auch die Innungsfahnen der einzelnen angereis­ten Gruppen wurden durch anerkennendes Kopfnicken und dem Wunsch nach Erinnerungsfotos mit Lob bedacht. Interessiert wurde vermerkt, welche Berufsbekleidung in anderen Ländern getragen wird. Nach der Eröffnung ging es mit dem Bus nach Santa Maria, wo alle noch etwas Zeit für ein Bier, eine Pizza, einen Schoppen Wein oder einen Stadtbummel hatten. So gestärkt ging es mit dem Bus weiter nach Craveggia, dem Dorf der hundert Schornsteine, wo uns der Bürgermeister herzlich begrüßte. Nach einem kurzen Umzug durch das idyllische Dorf, wurde auf verwinkelten natursteingedeckten Häusern des kleinen Ortes ein Schaufegen vorgeführt. Auch die Kollegen der Gastländer ließen es sich nicht nehmen, vom Dach das Ambiente der Veranstaltung zu erleben und ihre Kollegen aus der Höhe mit dem Ruf „Spazzocamini“ zu grüßen.
Am Abend begann dann in der wunderschönen Kirche von Craveggia, in der auch das Leichentuch des Sonnenkönigs aufbewahrt wird, eine Heilige Messe. Alle Plätze waren besetzt und in den Gängen und an den Seitenaltären standen die Gäste, um der beeindruckenden Messe zu folgen. Nach der Andacht fanden sich die Schornsteinfeger vor der Kirche zu einem Imbiss mit Musik ein. Natürlich wurde viel gefachsimpelt und die Berufsbekleidung und die Innungsfahnen begutachtet. Nach so einem aktionsreichen Tag waren alle froh, sich nach einem guten Abendessen im Hotel in Re bei einem guten Tropfen ausruhen zu können.
Der Haupttag der Veranstaltung, der Sonntag, begann nach einem kräftigenden Frühstück mit dem Umzug der Schornsteinfeger mit Berufsbekleidung und Ausrüstung in Santa Maria. Unsere Frauen säumten mit vielen anderen Gästen aus verschiedenen Ländern und interessierten Einheimischen als Zuschauer die Straßen. Auch sie verteilten, wie ihre Männer in Schwarz, Bonbons, Schokolade, Riegel, und Luftballons an die Kinder und manch „Innungströpfchen“ der Innung Magdeburg (kleine Fläschchen Wodka mit Feige) an die Schornsteinfeger anderer Länder oder die Zuschauer. Der strahlende Sonnenschein setzte dieser Veranstaltung die Krone auf.
Ein gemeinsames 4-gängiges Mittagessen in Craveggia mit Mitgliedern des Folklorevereins mundete allen Teilnehmern sehr. So ging es dann gestärkt zurück nach Santa Maria, wo im Park der Villa Antonia vor dem Schornsteinfegermuseum der Bürgermeister von Santa Maria Maggiore, der Präsident der Gebirgsgemeinschaft Valle Vigezzo und sogar ein Vertreter der EU zu allen Gästen sprach. Auch die Kollegen aus aller Welt überbrachten die besten Grüße und übergaben Gastgeschenke für das Schornsteinfegermuseum. Unsere Innung überreichte die zweiteilige Chronik 300 Jahre Schornsteinfeger in Magdeburg und die Kopie einer alten Fotografie. Diese wurde von unserem Kollegen Bruno Schröter zur Verfügung gestellt und zeigt seinen Opa neben zwei Kollegen in Schwarz. Zur Übergabe der Gastgeschenke bedankte sich der Obermeister besonders bei der Organisatorin dieser gelungenen Veranstaltung, Frau Hofer.
Besonderen Applaus erhielt der Senior der Schornsteinfeger aus Santa Maria, der trotz angegriffener Gesundheit alle angereisten Kollegen begrüßte. Vor drei Jahren zeigte uns der damals älteste Kollege der Region, wie die Schornsteine gekehrt werden und dass auch er das Steigen noch recht gut beherrscht. Musik, Tanz, der Besuch des Museums und ein ausgezeichneter Tropfen Rotwein ließen den Tag wunderbar ausklingen.
Am Montag hieß es dann schon wieder Abschied nehmen. Auf der Tour zurück zur Zwischenübernachtung wurden die Erlebnisse ausgetauscht. Ein Zwischenstopp am Titisee wurde genutzt, um echten Schwarzwälder Schinken einzukaufen und die berühmte Schwarzwälder Kirschtorte zu probieren. Dienstag ging es dann wieder Richtung Heimat.
Diese Fahrt war in allem gelungen. Wir hatten einen schönen Bus mit einem ausgezeichneten und versierten Fahrer, der zugleich fast ein Meis­terkoch war, schönes Wetter und gute Laune, gelungene Veranstaltungen und eine Kameradschaft die dem Ruf „Einer für Alle – Alle für Einen“ gerecht wurde.
Uwe Pomplun
Obermeister
Schornsteinfegerinnung Magdeburg